Entourage Effekt Hanf

Entourage-Effekt

Der Entourage-Effekt bezieht sich auf das Phänomen, dass die verschiedenen Verbindungen oder Wirkstoffe, die in der Cannabispflanze vorkommen, in Kombination miteinander synergistische oder verstärkte Effekte erzeugen können. Diese Verbindungen umfassen nicht nur das bekannte Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), sondern auch eine Vielzahl anderer Cannabinoide, Terpene und Flavonoide der Hanfpflanze.

Hauptklassen der Wirkstoffen, die am Entourage-Effekt beteiligt sind

  • Cannabinoide: Cannabispflanzen enthalten über 100 verschiedene Cannabinoide. Die beiden bekanntesten und am besten erforschten sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese Cannabinoide interagieren miteinander und mit den Cannabinoidrezeptoren im menschlichen Endocannabinoid-System, was zu einer Vielzahl von Wirkungen führen kann.

  • Terpene: Terpene sind aromatische Verbindungen, die nicht nur den charakteristischen Geruch und Geschmack von Cannabis beeinflussen, sondern auch eine breite Palette von biologischen Aktivitäten aufweisen. Terpene wie Myrcen, Limonen, Pinen und Linalool sind in verschiedenen Cannabisstämmen in unterschiedlichen Konzentrationen vorhanden und können sowohl die psychoaktiven als auch die therapeutischen Effekte beeinflussen.

  • Flavonoide: Flavonoide sind eine weitere Klasse von Verbindungen, die in Cannabispflanzen vorkommen. Sie sind bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften und können auch zur Gesamtwirkung des Entourage-Effekts beitragen.

  • Andere Phytochemikalien: Neben Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden enthält Cannabis eine Vielzahl anderer phytochemischer Verbindungen wie Phenole, Alkaloide und Steroide. Diese können ebenfalls zur Gesamtwirkung des Entourage-Effekts beitragen.

Studien haben gezeigt, dass der Entourage-Effekt dazu führen kann, dass die gesamte Wirkung von Cannabis oder Cannabinoiden komplexer ist, als wenn man nur einzelne Verbindungen isoliert betrachtet. Einige dieser Studien belegen diese Konzeption:

1. Studie zur synergistischen Wirkung von Cannabinoiden

In einer Studie, die 2010 in der Zeitschrift "Pharmacology & Pharmacy" veröffentlicht wurde, fanden die Forscher heraus, dass eine Kombination von Cannabinoiden (einschliesslich THC und CBD) eine stärkere schmerzlindernde Wirkung aufwies als jedes einzelne Cannabinoid allein.

2. Terpen-Studie und Effekte auf das Gehirn

Eine Studie aus dem Jahr 2011, veröffentlicht in "Neuropharmacology", betonte die Rolle von Terpenen, den aromatischen Verbindungen in Cannabis. Die Forscher fanden heraus, dass Terpene nicht nur den Geruch und Geschmack von Cannabis beeinflussen, sondern auch Auswirkungen auf Neurotransmitter und Neurotransmittersysteme im Gehirn haben können.

3. Synergistische Wirkung bei der Schmerztherapie

Im Jahr 2018 veröffentlichten Forscher in der Zeitschrift "Frontiers in Neurology" eine Studie, die zeigte, dass eine Kombination aus THC und CBD effektiver bei der Behandlung von neuropathischem Schmerz war als jedes dieser Cannabinoide allein.

4. Studie zur psychoaktiven Wirkung

Eine Studie aus dem Jahr 2019 in "Psychopharmacology" untersuchte, wie verschiedene Verhältnisse von THC zu CBD die psychoaktive Wirkung von Cannabis beeinflussen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Mischverhältnisse die unerwünschten psychotropen Effekte von THC reduzieren könnten.

Diese Studien und viele andere unterstreichen die Bedeutung des Entourage-Effekts und zeigen, dass die verschiedenen Verbindungen in der Cannabispflanze in ihrer Gesamtheit eine komplexere und möglicherweise therapeutischere Wirkung haben könnten als isolierte Verbindungen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Forschung auf diesem Gebiet weiterhin im Gange ist und weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die genauen Mechanismen und klinischen Anwendungen des Entourage-Effekts zu verstehen.

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